Der im Jahre 1910 gegründete Verein hat es eigentlich verdient, bei seiner spannenden und wechselvollen Geschichte mit einer Feierstunde und Ausstellung gewürdigt zu werden.
Aber leider macht uns allen Corona einen Strich durch die Rechnung. Bei der Gründung ahnte niemand, welche zeitweilig schweren Zeiten auf ihn zukommen würden. Selbst die beiden Weltkriege, Inflation, Verbot der Vereinsarbeit und Eingemeindung überstand der Verein dank des Enthusiasmus seiner Mitglieder eigentlich unbeschädigt.
Die erste Satzung von 1910 sah vor, den heimatlichen Obstbau zu pflegen, und die Förderung desselben anzuregen. Dieser Grundsatz half dem Verein auch in schweren Nachkriegsjahren. Eine Hochzeit erlebte er besonders zu DDR-Zeiten. Obst wurde gebraucht, und die Anbauflächen in den privaten Grundstücken vergrößerten sich. Fachliche Zusammenarbeit war sehr gefragt. Davon und dem Enthusiasmus zeugen hohe Auszeichnungen z.B. auf der IGA in Erfurt.
Die in den 80er Jahren gegründete Aufkaufstelle in Nauendorf half wesentlich bei der Vermarktung unserer Erzeugnisse. Das hatte natürlich direkten Einfluss auf das Vereinsleben mit Auswirkung auf den ganzen Ort. Mit der Vermarktung unseres Obstes war es natürlich nach der Wende vorbei. Aber das Vereinsleben wurde weitergeführt. Erinnert sei an dieser Stelle an regelmäßige Mitgliederversammlungen, Maibaumsetzen und Erntedankfeste, Kinderweihnachtsfeiern, Kirmestanz und Apfelpresse. Exkursionen wurden durchgeführt, z.B. zur BUGA, Landesgartenschau und zum Winzerfest nach Freyburg. Eine Ausstellung und Besuch in der Partnergemeinde Greding sorgte dort für Verwunderung und Anerkennung. Die 90- und 100-Jahrfeiern des Vereins wurde gebührend begangen. Die traditionellen Februar-Veranstaltungen zur Weiterbildung von Vereinsmitgliedern und Interessenten wurden wieder ins Leben gerufen.
Dem Einsatz des Vorstandes und der Mitglieder ist es besonders zu verdanken, dass alle Veranstaltungen mit hohem Niveau durchgeführt werden konnten.
Im Jahr 1990 erfolgte der Zusammenschluss von Obstbau- und Kleingartenverein. Dank privater und Vereinsinitiativen wurde Gärten mit Wasser und Strom versorgt. In den vereinseigenen Anlagen warten in diesem Winter Arbeiten auf uns, die nur gemeinschaftlich zu bewältigen sind.
Es bleibt zu hoffen, dass der Obstbauverein Nauendorf noch viele Jahre den Obstbauern, Kleingärtnern und dem gesamten Dorf erhalten bleibt.
Quellen:
– „100 Jahre Obstbauverein Nauendorf 1910-2010 – ein historischer Abriss“
– Dokumente von Vorstandssitzungen
